My poem “Nice Rug” has appeared in Offcourse. Now, after an interview by Stephan Detjjen for Deutschlandfunk, it has been translated through a joint effort between Stephan and me:
Schöner Teppich
„Schöner Teppich“, sagt mein Schwager
zu meiner Schwester, als die Trauer um Mutters Tod
uns im Elternhaus vereint.
Die menschliche Seele
ist praktisch veranlagt. Macht nicht das
erst ein Weiterleben möglich und schützt uns davor, erdrückt zu werden?
Wenn Erde zu Erde wird, wendet sich unsere Liebe
nach innen, sucht nach Bildern,
nach Zeichen.
Lange lebte meine Mutter das Leben
einer Pflanze, in einer Stille, die ich, der enfernte Sohn, über den Ozean spürte,
in einem Land, das sie nur vom Bildschirm kannte.
„Schöner Teppich“. In diesen zwei Worten
ist sie mehr gegenwärtig
als im Klang einer Glocke.
„Nur zu, nimm ihn mit“, höre ich sie sagen.
„Aber streitet euch nicht, ausnahmsweise“.
Nice Rug
“Nice rug,” says my brother-in-law
to my sister, as we all sit in my parents’ house
mourning our mother´s loss.
The human mind
is immensely practical; isn’t this
how we survive and avoid being crushed?
As earth goes back to earth, our love
turns inward, gropes for an image,
a token.
For long, my mother lived the life
of a plant, in a silence that I felt
in my unsonly distance, across the ocean,
in a land she’d seen only on TV.
“Nice rug,” those two words
invoke her presence more
than the tolling of a bell.
“Go right ahead, take it,” I hear her say.
“But don’t fight. Just for once.”
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